SicherheitUrbane Simulation
SIRIUS
Simulationsbasierte Gefährdungsanalyse für Einsätze des Kampfmittelräumdienstes
Aus dem Projekt ist eine Software zur Gefährdungsanalyse bei der Entschärfung von Fliegerbomben im urbanen Raum hervorgegangen. Die Software ermöglicht eine physikalische Simulation der komplexen urbanen Druckwellenausbreitung und des Splitterflugs auf Basis von 3D-Stadtmodellen.
Inhalt
Auf einen Blick
Projektförderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektpartner
- Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik
Ernst-Mach-Institut (EMI), Freiburg im Breisgau - virtualcitysystems GmbH, Berlin
Projektlaufzeit
März 2018 – November 2019
Über das Projekt
In den Weltkriegen wurden rund 1,3 Millionen Tonnen Bomben über dem Bundesgebiet abgeworfen. Experten gehen davon aus, dass ca. 15 Prozent der Bomben nicht explodiert sind. Im Jahr 2016 wurden alleine in Nordrhein-Westfalen 238 dieser Blindgänger gefunden, und sie stellen auch jetzt noch eine erhebliche Gefahr für die Bevölkerung dar. Aus diesem Grund wird die Umgebung des Fundortes bei der Entschärfung weiträumig evakuiert.
Im Rahmen des Verbundprojekt SIRIUS wurde von Virtual City Systems und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer EMI in Zusammenarbeit mit der Kampfmittelräumung NRW ein Softwarewerkzeug zur fundortspezifischen Gefährdungsanalyse für die Entschärfung von Fliegerbomben erarbeitet. Dieses ermöglicht eine physikalische Simulation und Analyse der komplexen urbanen Druckwellenausbreitung und des Splitterflugs auf Basis von 3D-Stadtmodellen.
Die Gefährdungsbereiche rund um den Fundort der Bombe werden grafisch aufbereitet und erlauben den Kampfmittelräumdiensten somit die sicheren Bereiche, aber auch die Gefahrenzonen einer möglichen Detonation zu erkennen.
Dies kann, wie bei einem ersten Einsatz der Software in Dortmund gezeigt werden konnte, dazu führen, dass weniger Menschen evakuiert und wichtige Infrastrukturen nicht geschlossen werden müssen. Mit Hilfe der numerischen Simulation konnten in Dortmund sichere Bereiche der Städtischen Kliniken identifiziert werden, in die Intensiv-Patienten und Frühchen gebracht wurden. Somit blieben etwa 600 Personen von einer Evakuierung aus dem Krankenhaus verschont.
Weiterführende Links
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