Mehr als zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen entfallen auf städtische Aktivitäten. Der Übergang zur Klimaneutralität ist nicht möglich, ohne dass die Städte und Regionen eine Vorreiterrolle bei den Klimaschutzmaßnahmen übernehmen.

In Europa stehen viele lokale Verwaltungen bereits an der Spitze der Energiewende. Die Bewältigung dieser komplexen Aufgabe ist jedoch eine große Herausforderung, bei der viele gleichzeitige Maßnahmen über mehrere Bereiche und Ebenen hinweg koordiniert werden müssen. Das neue Horizont-Europa-Projekt BIPED wird den Städten bei dieser Umstellung helfen, indem es intelligente Lösungen für den Aufbau und die Ausweitung von Positiv-Energie-Distrikten (PEDs) bietet.

PEDs sind städtische Gebiete, die mehr Energie produzieren als sie im Laufe des Jahres verbrauchen. Um eine positive Energiebilanz zu erreichen, minimieren PEDs ihren Energiebedarf durch Energieeffizienzmaßnahmen und decken den verbleibenden Energieverbrauch durch lokal erzeugte erneuerbare Energien.

PEDs stützen sich auf intelligente Planungs- und Steuerungsmaßnahmen, um zu optimieren, wie Energie innerhalb der Bezirksgrenzen und darüber hinaus erzeugt, verbraucht, gespeichert und übertragen wird.

„Unsere technische Lösung verfügt über eine fortschrittliche digitale Zwillingstechnologie mit KI-gesteuerten Optimierungswerkzeugen für eine bessere Stadtplanung“, sagte BIPED-Koordinator Martin Brynskov beim Projektauftakt in Aarhus, Dänemark. Die Stadt wird im westlichen Stadtteil Brabrand eine Testumgebung für BIPED-Innovationen bereitstellen, die als lebendiges Labor für die PED-Gemeinschaft als dienen wird.

Ziel ist es, die BIPED-Entwicklung zu erneuern, die Technologie zu demokratisieren, Bewusstsein und digitale Kompetenz zu schaffen und faktengestützte Maßnahmen für eine sauberere und effizientere Energieplanung und -nutzung zu fördern.

Nach der Einführung der BIPED-Werkzeuge und -Ergebnisse in Aarhus werden diese interessierten Anwendern in ganz Europa angeboten, mit besonderem Schwerpunkt auf städtische Akteure im Netzwerk klimaneutraler Städte. Die Verwendung von Standards und insbesondere von MIMs (Minimal Interoperability Mechanisms) wird eine Schlüsselrolle bei der grenzüberschreitenden Integration sowie bei der Integration von Bereichen und Systemen wie Energie, Gebäude, öffentliche Räume, Mobilität, natürliche Umwelt, IKT und sozioökonomische Aktivitäten spielen.

„Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse mehr Städte dazu ermutigen werden, die Klimaneutralität durch eine ehrgeizige Stadtteiltransformation voranzutreiben“, so Brynskov. „Letztendlich wollen wir ein internationales Beispiel setzen, das andere Länder ermutigt, dem Beispiel zu folgen, wenn sie sich auf den Weg machen, widerstandsfähige Energiesysteme und nachhaltige Volkswirtschaften aufzubauen, die für eine grüne, digitale und gerechte Energiewende geeignet sind.“

BIPED wird im Rahmen des EU-Programms „Horizont Europa“ für Forschung und Innovation finanziert. Grant ID: 101139060